Fastenarten
Fastenarten
Ob Wasserfasten, Basenfasten oder Saftfasten - es gibt unzählige Möglichkeiten zu fasten. Während es für manche den Verzicht auf einzelne Genussmittel wie Schokolade oder Alkohol bedeutet, nutzen andere das Fasten, um für einen kurzen Zeitraum komplett auf Nahrung zu verzichten oder nur eine Auswahl an Lebensmitteln zu konsumieren. In diesem Blogartikel stellen wir dir unterschiedliche Fastenarten und ihre Besonderheiten vor.
Warum fasten?
Evolutionsbedingt musste der Mensch früher häufig fasten. Essen gab es nicht im Supermarkt zu kaufen, stattdessen musste gejagt und gesammelt werden. Im Winter beispielsweise, war das Nahrungsangebot jedoch deutlich knapper. Nur wenige Pflanzen trugen Früchte. Die Folge? Die Nahrung wurde sich eingeteilt und es gab immer wieder Phasen des Fastens. Die Grundlage dafür bietet unser anpassungsfähiger Organismus. Ist genügend Nahrung vorhanden, legt unser Körper Depots an. In Zeiten der Nahrungsmittelknappheit werden diese Depots mobilisiert. Dadurch ist unser Organismus dazu in der Lage, seinen Nährstoffbedarf bei ausbleibender oder minimaler Nahrungszufuhr über einen kurzen Zeitraum selbst zu decken. Mehr über die körperlichen Anpassungen beim Fasten erfährst du in unserem Blogartikel zum Fastenstoffwechsel..
Auch in der Religion ist das Fasten seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil, wobei es dort kulturell motiviert ist. Die Muslime praktizieren zum Beispiel den Ramadan, wobei jährlich einen Monat lang gefastet wird.
Im 20. Jahrhundert fand das Fasten, über die Naturheilkunde, Einzug in die Medizin. Heutzutage ist es eine anerkannte Therapieform und wird ebenfalls zur Prävention von Krankheiten eingesetzt.
Die Möglichkeiten zu verzichten - Klassisches Fasten
Abgesehen von den religiösen Vorschriften gibt es viele verschiedene Arten zu fasten: Vom kompletten Verzicht auf feste Nahrung bis hin zum Fasten einzelner Lebensmittel. Es gibt jedoch einige Formen des Fastens, die gegenüber anderen geläufiger sind und häufiger Anwendung finden. Einige davon möchten wir dir hier gerne vorstellen:
Heilfasten
Die wohl bekannteste Form des Fastens ist das Heilfasten. Begründet wurde diese Fastenart durch den deutschen Arzt Otto Buchinger. Beim Heilfasten werden täglich bis zu 500 kcal aufgenommen, wodurch es sich vom reinen Wasserfasten unterscheidet. Diese Kalorien werden in Form von Obst- und Gemüsesäften, Suppe, Brühe und Honig zugeführt. Demnach wird keine feste Nahrung verzehrt. Durch das Kaloriendefizit beim Fasten passt der menschliche Organismus seinen Stoffwechsel auf die Energiegewinnung aus körpereigenen Quellen an. Dadurch hat der Körper die Möglichkeit, sich auf andere Stoffwechselprozesse, wie z.B. die Autophagie, zu konzentrieren. Außerdem wird die Verdauung entlastet. Das Heilfasten wird häufig als multidisziplinäres Konzept in speziellen Fastenkliniken angeboten. Üblicherweise wird das Heilfasten für etwa zwei Wochen durchgeführt.
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Saftfasten
Die Kale&Me Saftkuren sind eine Form des Saftfastens. Dieses stellt eine kohlenhydratmodifizierte Form des Heilfastens dar, in der täglich ca. 700 kcal in Form von Gemüse- und Obstsäften aufgenommen werden. Durch die höhere Kalorienzufuhr beim Saftfasten im Vergleich zum Heilfasten, kann dieses ebenfalls leichter in den Alltag integriert werden. Außerdem werden dem Körper, durch die vielfältige Kombination von Obst- und Gemüsesäften, viele ernährungsphysiologisch wichtige Nährstoffe zugeführt.
Auch beim Saftfasten bezieht der Körper einen Großteil der benötigten Energie aus körpereigenen Quellen. Das führt zur Aktivierung der Autophagie. Unsere Kale&Me Saftkur kannst du für 3, 5 oder 7 Tage bestellen. Außerdem hast du die Wahl zwischen der Klassik-, Gemüse- und Mix-Saftkur. Hier erfährst du mehr darüber, welche die richtige Saftkur für dich ist!
Scheinfasten
Das Scheinfasten ist eine sehr neue Form des Fastens, die durch den Biologen Valter Longo entwickelt wurde. Dabei werden täglich ca. 800 kcal in Form von protein- und zuckerarmer Nahrung aufgenommen. Im Gegensatz zum Heilfasten wird bei dieser Fastenform auch feste Nahrung verzehrt. Ein besonderer Wert wird auf die Aufnahme komplexer Kohlenhydrate aus Gemüse und gesunden pflanzlichen Fetten (Walnüsse, Mandeln, Olivenöl, usw.) gelegt. Da beim Scheinfasten noch etwas mehr Kalorien als beim Heilfasten aufgenommen werden, ist es leichter in den Alltag zu integrieren, ähnlich wie die Saftkuren. Trotzdem entsteht auch bei dieser Fastenart ein Kaloriendefizit, wodurch der menschliche Organismus seine Stoffwechselprozesse anpasst und die Autophagie aktiviert wird. Oft wird das Scheinfasten jedoch als schwieriger umsetzbar, als beispielsweise das Heil- oder Saftfasten empfunden, weil vielen eine Reduzierung der Nahrungsmenge deutlich schwerer als ein kompletter Verzicht fällt.
Basenfasten
Während des Basenfastens werden ausschließlich basische Lebensmittel verzehrt und Säure bildende Lebensmittel gemieden. Zu den basischen Lebensmitteln zählen vorwiegend Obst, Gemüse, Nüsse und Kerne. Säurebildner sind vor allem tierisches Protein und Getreide. Wie auch beim Scheinfasten wird beim Basenfasten feste Nahrung verzehrt. Es werden jedoch, mit etwa 1500 kcal, mehr Kalorien als bei den anderen Fastenarten aufgenommen. Ziel des Basenfastens ist es, den Säure-Basen-Haushalt des Körpers ins Gleichgewicht zu bringen, der durch ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel und Stress aus dem Gleichgewicht geraten kann. Mehr zum Thema Säure-Basen-Haushalt findest du in unserem Blogartikel zur basischen Ernährung. Außerdem wird das Basenfasten häufig zum Einstieg in eine Gewichtsabnahme durchgeführt. Das Basenfasten ist vor allem durch die deutsche Heilpraktikerin Sabine Wacker bekannt geworden.
F. X. Mayr Kur
Die F. X. Mayr-Kur, auch Milch-Semmel-Kur genannt, ist speziell für die Schonung und Säuberung des Darms von dem österreichischen Arzt Franz Xaver Mayr konzipiert worden. Dabei wird zweimal täglich eine Mahlzeit aus Kuhmilch und einem getrockneten Weizenbrötchen aufgenommen. Der Fokus liegt darauf, wie die Mahlzeiten gegessen werden, da eines der Hauptziele der F. X. Mayr-Kur ist, langfristig zu trainieren, Nahrung langsam sowie gründlich zu kauen und einzuspeicheln. Das soll dazu führen, den Verdauungsprozess zu verbessern und bildet zugleich die Voraussetzung zur Regeneration des Verdauungsapparates. Die Menge, die pro Mahlzeit aufgenommen werden darf, ist bei der Kur nicht definiert. Es soll so lange gegessen werden, bis ein leichtes Sättigungsgefühl auftritt.
Wissenschaftlich ist die Wirksamkeit der F. X. Mayr Kur bislang nicht bestätigt.
Weitere Fastenarten
Neben den beschriebenen Fastenarten gibt es jedoch noch weitere, die sich sowohl auf die Ernährung, als auch andere Konsumgüter beziehen.
Intervallfasten
Intervallfasten wird auch periodisches Fasten genannt, da lediglich über ein bestimmtes Zeitintervall gefastet wird. Dieses Zeitfenster, in dem gefastet wird, kann individuell festgelegt werden. Die 5:2 Methode ist eine Form des Intervallfastens, bei der fünf Tage die Woche eine normale Ernährung durchgeführt wird. An den anderen beiden Tagen wird gefastet.
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Eine zweite Form Intervallfasten ist die 16:8 Methode, bei der acht Stunden lang wie gewöhnlich gegessen werden kann, bevor eine Fastenzeit von 16 Stunden beginnt. Für die meisten Leute bedeutet das ein spätes Frühstück sowie ein frühes Abendessen, um das acht Stunden-Intervall nicht zu überschreiten. Das Intervallfasten kann im Gegensatz zu den anderen Fastenarten dauerhaft praktiziert werden.
Digitales Fasten
Unabhängig von der Ernährung lässt sich das Fasten auch in andere Bereiche des Lebens integrieren. Sei es, um aus seiner eigenen Komfortzone herauszukommen oder um sich mehr Zeit für andere Dinge im Leben zu nehmen. Gerade heutzutage ist der Alltag ohne Smartphone unvorstellbar: mal eben die Mails checken oder die neuesten Instagram-Stories anschauen. Über den Tag summieren sich ganz unbewusst mehrere Stunden Nutzungsdauer, die man vor dem kleinen Bildschirm verbringt. Deshalb nutzen viele Menschen die Fastenzeit, um beispielsweise auf einzelne Apps zu verzichten oder die tägliche Nutzung des Smartphones auf eine bestimmte Zeit einzuschränken.
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