Artikel: Menstruationszyklus: Alles, was du über deinen Zyklus wissen musst

Der weibliche Menstruationszyklus ist ein komplexer biologischer Prozess, der weit über die Monatsblutung hinausgeht. Er steuert Fruchtbarkeit, beeinflusst den Hormonhaushalt und wirkt sich auf das körperliche und seelische Wohlbefinden aus.
Das Wichtigste in Kürze
Ein Zyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage, Schwankungen zwischen 21 und 35 Tagen gelten als normal.
Der Zyklus besteht aus vier Phasen: Menstruation, Follikelphase, Ovulation und Lutealphase.
Hormone wie Östrogen, Progesteron, LH und FSH steuern die Abläufe.
Der Zyklus beeinflusst Stimmung, Energielevel und Körperfunktionen.
Zyklusstörungen können gesundheitliche Ursachen haben und sollten ärztlich abgeklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Menstruationszyklus?
Der Menstruationszyklus ist die wiederkehrende Abfolge biologischer Prozesse, die den weiblichen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereiten. Er beginnt am ersten Tag der Menstruationsblutung und endet am Tag vor der nächsten Periode. Durchschnittlich dauert ein Zyklus 28 Tage, kann aber individuell variieren.
Die Phasen des Zyklus
Menstruationsphase (Tage 1–5)
Die Periode markiert den Beginn eines neuen Zyklus. Die Gebärmutterschleimhaut, die sich im vorherigen Zyklus aufgebaut hat, wird abgestoßen. Typische Begleiterscheinungen sind Bauchkrämpfe, Rückenschmerzen oder Müdigkeit.
Follikelphase (Tage 1–14)
Bereits während der Menstruation beginnt die Follikelphase. Unter Einfluss des follikelstimulierenden Hormons (FSH) reifen Eibläschen in den Eierstöcken heran. Ein dominanter Follikel setzt sich durch und produziert zunehmend Östrogen, das den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut fördert.
Ovulationsphase (um Tag 14)
Der Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) löst den Eisprung aus. Die Eizelle wird freigesetzt und ist etwa 12–24 Stunden befruchtungsfähig. Diese Phase ist die fruchtbarste Zeit im Zyklus.
Lutealphase (Tage 15–28)
Nach dem Eisprung wandelt sich der leere Follikel in den Gelbkörper um und produziert Progesteron. Dieses Hormon stabilisiert die Gebärmutterschleimhaut und bereitet sie auf eine mögliche Einnistung vor. Bleibt eine Befruchtung aus, sinken Progesteron- und Östrogenspiegel, was den Beginn der Menstruation einleitet.
Welche Hormone steuern den Zyklus?
Der weibliche Zyklus wird von einem komplexen Zusammenspiel mehrerer Hormone gesteuert, die in einem fein abgestimmten Regelkreis zwischen Gehirn und Eierstöcken wirken. Entscheidend sind dabei Hormone aus dem Hypothalamus, der Hypophyse und den Eierstöcken.
Follikelstimulierendes Hormon (FSH): Fördert die Reifung von Eibläschen in den Eierstöcken und damit die Produktion von Östrogen.
Luteinisierendes Hormon (LH): Löst den Eisprung aus und unterstützt die Bildung des Gelbkörpers, der Progesteron produziert.
Östrogen: Verantwortlich für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, beeinflusst Haut, Knochenstoffwechsel und Stimmung. Hohe Östrogenspiegel signalisieren dem Gehirn, den Eisprung einzuleiten.
Progesteron: Bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle vor, wirkt beruhigend und leicht schlaffördernd. Sinkt der Spiegel ab, beginnt die Menstruation.
Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH): Wird im Hypothalamus gebildet und regt die Hirnanhangdrüse (Hypophyse) an, FSH und LH freizusetzen.
Inhibin: Bremst die weitere Ausschüttung von FSH, sobald ein dominanter Follikel herangereift ist.
Wichtig: Dieses hormonelle Zusammenspiel funktioniert über Rückkopplungsschleifen. Steigt z. B. der Östrogenspiegel stark an, wird zunächst FSH gehemmt, gleichzeitig aber ein LH-Peak ausgelöst – die Voraussetzung für den Eisprung.
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Einfluss des Zyklus auf Körper & Psyche
Der Menstruationszyklus wirkt nicht nur auf die Fortpflanzungsorgane, sondern auf den gesamten Körper und das seelische Befinden. Viele weibliche Personen berichten von spürbaren Veränderungen im Verlauf der einzelnen Phasen.
Wir stellen die ein paar häufige Veränderungen und auftretende Symptome auf. Der weibliche Zyklus ist jedoch sehr individuell. Es ist vollkommen normal, wenn du dich in den einzelnen Phasen anders fühlst.
Stimmung und Psyche
Follikelphase: Steigende Östrogenspiegel wirken stimmungsaufhellend, fördern Motivation und Konzentration.
Ovulation: Hohe Östrogenspiegel steigern häufig das Wohlbefinden, das Selbstvertrauen und die Libido.
Lutealphase: Sinkendes Östrogen und steigendes Progesteron können zu Müdigkeit, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen führen. Bei manchen Frauen tritt PMS (Prämenstruelles Syndrom) auf, mit Symptomen wie Nervosität, Gereiztheit oder Traurigkeit.
Körperliche Veränderungen
Basaltemperatur: Steigt nach dem Eisprung um etwa 0,3–0,5 °C und bleibt bis zur Menstruation erhöht – ein klassisches Anzeichen der Lutealphase.
Zervixschleim: Verändert sich im Verlauf des Zyklus – von zäh und undurchlässig (nicht fruchtbar) zu klar, spinnbar und durchlässig kurz vor dem Eisprung (fruchtbar).
Hautbild: Hohe Östrogenspiegel in der ersten Zyklushälfte fördern ein klares Hautbild, während in der zweiten Hälfte durch Progesteron und Androgene Hautunreinheiten auftreten können.
Energielevel & Leistungsfähigkeit
Während der Follikel- und Ovulationsphase fühlen sich viele weibliche Personen besonders leistungsfähig und energiegeladen. Studien zeigen, dass die Muskelausdauer in dieser Zeit oft höher ist.
In der Lutealphase kann die Leistungsfähigkeit durch Progesteron etwas sinken, da es eine beruhigende und leicht ermüdende Wirkung hat.
Schlaf und Wohlbefinden
Progesteron wirkt schlaffördernd und kann in der Lutealphase zu erhöhter Müdigkeit führen.
Sinkende Progesteronwerte vor der Menstruation können den Schlaf jedoch unruhiger machen.

Libido
Das sexuelle Verlangen erreicht bei vielen Frauen rund um den Eisprung einen Höhepunkt, was evolutionär mit der fruchtbarsten Phase des Zyklus zusammenhängt.
Zyklusübersicht im Überblick
Phase | Tage (Ø bei 28-Tage-Zyklus) | Haupt-Hormone | Typische Veränderungen |
---|---|---|---|
Menstruationsphase | 1–5 | Abfall von Östrogen & Progesteron | Abbluten der Gebärmutterschleimhaut, Krämpfe, Müdigkeit |
Follikelphase | 1–14 | FSH ↑, Östrogen ↑ | Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, steigende Energie, klares Hautbild |
Ovulationsphase | ca. 13–15 | LH-Peak, Östrogen hoch | Eisprung, fruchtbarste Tage, spinnbarer Zervixschleim, gesteigerte Libido |
Lutealphase | 15–28 | Progesteron ↑, Östrogen leicht ↑ | Erhöhte Basaltemperatur, PMS-Symptome möglich, Appetitsteigerung |
Fazit
Der Menstruationszyklus ist ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Hormonen, das den Körper Monat für Monat auf eine mögliche Schwangerschaft vorbereitet. Wer seinen Zyklus kennt, versteht nicht nur besser, was im Körper passiert, sondern kann auch Veränderungen frühzeitig erkennen und die eigene Gesundheit im Blick behalten.